Wie wird man als Marke oder Unternehmen in den KI-Übersichten von ChatGPT, Gemini, Claude & Co. sichtbar? Das Softwareunternehmen blinq hat eine Beatversion seines GEO-Tools vorgelegt, dass ich für einige Tage umsonst testen konnte:
Wie man als Marke oder Unternehmen in den KI-Übersichten sichtbar wird, dazu sind in jüngster Zeit eine Reihe von Analysen erschienen, die erste Hinweise geben. Spoiler: Inhaltliche Relevanz und maschinenlesbare Inhalte, die die Fragen der User:innen möglichst klar beantworten. Also z.B. Präsenz in wichtigen/anerkannten Publikums- und Fachmedien, Erwähnungen bei Wikipedia & Co., Listung in Rankings, maschinenlesbare Webseiten und vieles mehr. Eine pauschale Regel zu definieren, wie man Inhalte möglichst GEO-konform (Generative Engine Optimization) aufbereitet, fällt auch deshalb schwer, weil Firmen/Marken unterschiedliche Ziele haben: Es ist ein großer Unterschied, ob z.B. eine Reisedestination in der Vorschlagsliste zu einem bestimmten Land auftauchen will oder sich ein Unternehmen, um seine Reputation sorgt.
Den GEO-Service bieten seit kurzem die Expert:innen von blinq | Mach dich sichtbar. im Augenblick in einer Beta-Version, die ich testen konnte. Die Funktion analysiert die Sichtbarkeit der Marke in LLMs.
Im ersten Schritt legt man die Marke fest und erstellt eine Frage oder Aufgabe. Für den Test habe ich die Maschine gebeten, mir eine Social-Media-Agentur für den deutschen Markt zu empfehlen, die besonders kreativ ist. Aus dieser groben Aufgabe entwickelt blinq mehrere konkretere Prompt-Vorschläge (siehe Bild).
Wählt man einen Prompt aus, durchsucht blinq Perplexity, Google AI und Chat GPT nach Ergebnissen in einem bestimmten Zeitraum (30 Tage maximal).
Als Ergebnis liefert mir blinq im Test folgende Top 5-Agenturen: Jung von Matt, Fischer Appelt, Loyamo, Suchhelden, DSkom. Als Top-Quellen werden influencermarketinghub, 1meter und famefact angegeben. Fachmedien sind gar keine aufgeführt.
Als Crosscheck gebe ich denselben Prompt in meinem ChatGPT 5.1 Account ein (Thinking-Modus). Das Ergebnis: Als Top-Agenturen werden u.a. Intermate, Mawave, Joli und famefact genannt. ChatGPT empfiehlt mir: „Wenn du tiefer einsteigen willst, helfen dir z. B. OMR Reviews, Sortlist oder Agenturtipp, die Rankings und Erfahrungsberichte bündeln.“
Jetzt kann sich jeder selber eine Meinung bilden, wie sinnvoll, die Auswahl der empfohlenen Agenturen ist. Mich lässt sie nach dem kurzen Test eher ratlos und mit zwei zentralen Fragen zurück.
- Warum unterscheiden sich die Ergebnisse der Aggregation bei blinq so komplett von den Empfehlungen meines eigenen ChatGPT-Accounts (ich hatte ihn vorher nie mit einer ähnlichen Aufgabe betraut)?
- Warum zieht die KI keine qualitativen Beiträge von Fachmedien bei dem Thema zu Rate (PR???), sondern setzt ausschließlich auf Rankings und Listen (auch von den Webseiten der Agenturen, die sie dann listet)?
Julian Gottke, CEO von blinq, konnte zumindest den Effekt der ersten Frage etwas erklären: blinq loggt sich nicht ein, "weil wir nah am möglichen Nutzer sein möchten. Außerdem variieren die Antworten von LLMs immer. Das bedeutet: eine wirkliche Aussage kann man erst over time treffen. Den ersten Snapshot erhält man zügig, aber dann macht es Sinn, alle paar Tage reinzuschauen wie sich die Erwähnungen in den täglichen Abfragen der Prompts verändern."
Mein persönliches Kurzfazit: GEO für Marken und Unternehmen ist ein sehr komplexes Thema, dass sehr individuell angegangen werden muss.
Ein alternativer Anbieter zu blinq ist ahref, das ich jedoch noch nicht getestet habe.
Disclaimer: Ich stehe in keiner Geschäftsbeziehung zu den erwähnten Firmen.




